Synonyme: intrakranieller Tumor, Gehirntumor, Raumforderung im Gehirn
Hirntumor bezeichnet eine raumfordernde Gewebeneubildung im Schädelinneren. Diese kann vom Hirngewebe selbst (primärer Tumor) oder durch Absiedelung anderer Tumoren (Metastasen) entstehen. Außerdem werden Tumore, die im Gehirn selbst sitzen (z.B. Gliome, Glioblastome oder auch Metastasen), unterschieden von Raumforderungen daran angrenzender Strukturen wie der Hirnhäute (z.B. Meningeome). Die MRT des Schädels ist das zentrale Verfahren, um Ausdehnung, Struktur und Beteiligung angrenzender Hirnareale zu beurteilen.
Eine MRT des Kopfes wird veranlasst, wenn neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Sehstörungen, Sprachprobleme, Krampfanfälle oder Lähmungen auftreten. Sie dient der Abklärung, ob eine Raumforderung oder andere Ursache (z. B. Entzündung, Durchblutungsstörung) vorliegt.
Radiolog*innen analysieren die Größe, Lage, Form, Signalintensität und Kontrastmittelaufnahme der Läsion. Wichtige Kriterien sind Abgrenzbarkeit zum umgebenden Gewebe, Ödem, Blutabbauprodukte und das Verhalten nach Kontrastmittelgabe. Spezielle Sequenzen (z. B. Perfusion, Diffusion, Spektroskopie) helfen, Tumorgrad und Aktivität einzuschätzen.
Ein MRT-Befund gibt Hinweise auf die Art des Tumors – gutartig oder bösartig, primär oder metastatisch –, ersetzt aber keine feingewebliche Diagnose. Entscheidend ist die Zusammenarbeit von Radiolog*innen, Neurolog*innen und Neurochirurg*innen, um das weitere Vorgehen festzulegen.
Da sich Signalverhalten und Wachstumsmuster überschneiden können, ist Erfahrung in der neuroradiologischen Befundung entscheidend. Eine Zweitmeinung kann insbesondere bei unklaren oder grenzwertigen Befunden helfen, die Diagnose zu sichern und Behandlungsoptionen abzustimmen.
Medizinisch geprüft von Dr. med. D. Schroth, Facharzt für Radiologie · Zuletzt aktualisiert am 6. Oktober 2025